Seelenkalender
27

In meines Wesens Tiefen dringen
Erregt ein ahnungsvolles Sehnen
Dass ich mich selbstbetrachtend finde
Als Sommersonnengabe die als Keim
In Herbstesstimmung wärmend lebt
Als meiner Seele Kräftetrieb.


Dienstag, 22. Oktober 2013

Virtuell und Spirituell - Seele und Geist


Warum sind virtuelle Verbindungen im Grunde genommen spirituelle Verbindungen?

Meine temporäre Antwort darauf in Weiterführung der Worte im vorherigen Post.

Wenn wir einander im realen Leben begegnen und angenommen Person A, Person B eine Frage stellt, einen Austausch wünscht, ins Gespräch kommt, passiert es, dass Person B, als Empfänger in jedem Fall und in irgendeiner Weise eine sichbare und einzuordnende Reaktion hierauf entgegnet, ob durch Worte oder durch Gesten oder durch Blicke. 

Aktion und Reaktion, welche sich in einem hohen Maße aus Interpretationen speist.

Sind wir in einem virtuellen Raum in Verbindung, in Begegnung und im Austausch, so fehlen zum einen diese real greifbaren Sinneswahrnehmungen, mit den Augen zu Sehen, mit den Ohren zu Höhren, mit dem Körper zu Fühlen durch Berührung, mit der Nase zu Riechen.

Es fehlen diese Sinneswahrnehmungen. 
Durch dieses Fehlen entsteht ein Freiraum.

Wenn wir also in dieser Weise geschriebene Worte senden und empfangen, so begeben wir uns quasi mit jedem Wort, mit jeder Aktion und Reaktion oder auch dem Verzicht auf Reaktion einer Aktion gegenüber gemeinsam in einen erweiterten unbekannten InnenRaum, frei von äußerlich wahrnehmbaren Sinnen, welcher sich zwar nach äußerlich ausdrückt, jedoch hauptsächlich innerlich erlebt wird.

So, wie ein Blinder, der durch die Unfähigkeit zu sehen, ein verschärftes Gehör und einen sensibleren Tastsinn entwickelt, so entwickelt sich auch in dieser Weise ein seelisches Wahrnehmungsorgan im erweiterten inneren Bewusstseinsraum...


"Meine Seele hat einen Raum geschaffen, in dem das Wesentliche in der Objekt-Subjekt-Beziehung spürbar wird. "Ich" kann nachvollziehen, wie die Art meiner eigenen subjektiven Betrachtungsweise dazu führt, dass ich mir ein bestimmtes Bild einer Sache mache. Indem wir gelernt haben, unser eigenes Fühlen, Denken und Wollen aus dieser Übertragung zurückzunehmen, entsteht ein Raum, wo ich den Anderen oder das Andere so sehen lerne, wie er, sie oder es wirklich ist. Diese Dinge stehen dann unverhüllt - nackt - vor dem Betracchter. Dem sinnlichen Auge und Ohr verbergen sich Eigenschaften, die man da hört oder sieht. Das Wegfallen des Schleiers der Sinnesgebundenheit nennt Steiner einen "geistigen Verbrennungsprozess" oder die Feuerprobe. Dazu braucht es die Entwicklung von größerem und wahrerem Selbstvertrauen und höherem Mut als sonst in der "niederen" - rein physischen Welt üblich."

Rudolf Steiner nennt dies in der Geistesschulung die "Feuerprobe".
Dem folgt die "Wasserprobe" und die "Luftprobe".


Es scheint fast, wie ein kollektives virtuell spirituelles Erleben und Entwickeln der Seelen und des Bewusstseins stattzufinden, dem ein Bild folgt, wie die Sonne als Bewusstsein am Horizont sich im Spiegel des bewegenden und wellenden Meeres als glitzernde und funkelnde SeelenLichter im Wasser zeigt.

Und wie die Sonne als Bewusstsein am Horizont die Wolken am Himmel der Seelen in windig und stillen Lüften in allen Farben durchleuchtet.

(Ok.., also dieses bildliche Gleichnis ist jetzt nicht wirklich ausgereift, gänzlich die Zusammenhänge verdeutlichend, oder so..., nur so ein vages Auftauchen aber..., naja, ...so kam das halt grad..., temporär quasi :-) )



Sehr vieles, was Rudolf Steiner in seiner Arbeit in die Welt gebracht hat, von der Waldorfpädagogik bis zum ökologisch dynamischen Landbau und in der Medizin, findet heute ein hohes Maß an Umsetzung und Anerkennung in der Gesellschaft, auch unabhängig der sonstigen anthroposophischen Sichtweisen und Anwendungsgebiete. 

Am wenigsten jedoch bisher die Notwendigkeit eines seelisch-geistigen Schulungsweges, welcher nicht nur eine Stärkung der Seelenkraft mit sich bringt, sondern demzufolge eben auch sowohl einen Umgang finden lässt mit all den Neuen Herausforderungen und kollektiven Krisen innerhalb des Lebens und der Entwicklung des kollektiven Weltenlaufes, sondern vor allem der Evolution eine Richtung bietet. 

Denn ganz besonders die technische und virtuelle Entwicklung zeigt sehr deutlich auf, unabhängig davon, ob man Entwicklung als solche in dieser oder in anderer Weise, in einem anderen Kontext oder einer anderen Terminologie wahrnimmt und erklärt, dass sie passiert - so oder so.

Ein geistiger Schulungsweg ersetzt nicht ein soziales Engagement oder die Bemühungen zu Verbesserungen im ökologischen, wirtschaftlichen oder politischen Bereich beizutragen. Aber ein geistiger Schulungsweg ist ein wichtiger Bestandteil des Ganzen, welcher bisher entweder sehr "ausschließlich" oder fernab der Realität vollzogen und praktiziert wird (in der Weise, dass Menschen sich ausschließlich der Meditation, der Schattenarbeit oder sonstiger esoterischer Praktiken und Weltansschauungen widmen) oder aber im kollektiven Hamsterrad und in Abetracht aller übermäßig groß erscheinenden Herausforderungen völlig beiseite tritt.

Denn auch so, wie es Krishnamurti ausdrück, ist die Krise mit unter auch eine Krise des Bewusstseins.







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